Literatur, um Big History einzuordnen

Big History kann interessierten Laien einen Rahmen bieten, sich über die Ergebnisse akademischer Forschung zu informieren. Nachfolgende Literatur habe ich als Kontext von Big History gelesen, es führte mich sozusagen um Big History herum und ermöglichte mir einen Blick auf das Gebiet von außerhalb. Es ist die Auswahl, die ich getroffen habe, und die mir möglich war, zu erfassen, also keine abschließende oder vollständige Auswahl. 

Die Reihenfolge ist dabei zufällig bzw. hat sich so ergeben.


 

Pascal Nouvel

The Four Ways to construct Narratives on Origins / Die vier Arten, Narrative über den Ursprung zu verfassen

Nouvel untersucht die Arten, wie Menschen über Ursprünge (aller Arten) sprechen. Er stellt dar, was es bedeutet, auf der Basis von Wissenschaft über Ursprünge zu reden.

Auch das Konzept der Emergenz, das in wissenschaftlichen Ursprungsnarrativen auftaucht, wird philosophisch untersucht.

Ian Hesketh

A History of Big History / Eine Geschichte der Big History

Hesketh untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Big History und anderen Formen der Universalgeschichte

Carl Friedrich von Weizsäcker

Die Geschichte der Natur



Eine Vorlesungsreihe aus dem Jahr 1946, in der von Weizsäcker sich ein umfassenderes Thema stellt, als es im akademischen Lehrbetrieb üblich ist, welches allerdings auf dem vielfachen Wunsch nach Überblick beruht. Die Vorlesung ist der Versuch einer Synthese, die von den Naturwissenschaften ausgeht, aber darauf hinweist, dass man die gegenseitige Bedingtheit von Natur- und Geisteswissenschaften anerkennen muss.

Christian Uhle

Wozu das Alles? Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens


Uhle zeigt die vielen Facetten der Sinnfrage auf. Dabei geht er u.a. auf die Ursachen von Sinnkrisen, Schöpfungsmythen (Ursprungsgeschichten) und das wissenschaftliche Weltbild ein. Sehr erhellend für Big History sind seine Ausführungen zu narrativem Sinn, den Grenzen der Erkenntnis und zur Frage, was Wahrheit ist.

Leszek Kolakowski

The presence of myth / Die Gegenwart des Mythos

Uhle verweist auf Kolakowski.

"Der Mensch besitzt keinen außermenschlichen Boden, auf dem er stehen könnte und zugleich wüsste, dass er auf ihm steht. Er muss mit sich beginnen, jeder andere Ausgangspunkt ist das Produkt einer sekundären Abstraktion, die sich nicht ohne Rekurs auf die menschliche Situation legitimieren lässt."

Auch hier geht es um die Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis.

Hannes Bajor über Hans Blumenberg - Blumenberg und die Wirklichkeit

(Artikel im Philosophie Magazin)

Menschen erzählen Geschichten, um mit der Wirklichkeit klarzukommen 

Dipesh Chakrarbaty - The Climate of History: Four Theses (article) / Das Klima der Geschichte - 4 Thesen


Der Artikel bildet die Grundlage seines Buches: Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter / The climate of history in a planetary age

Es ist der Versuch einer Synthese, die von den Geisteswissenschaften ausgeht.

Bayo Akomolafe 

The Burden of the New Story (article) / Die Bürde der neuen Geschichte


Ursula LeGuin

Always Coming Home / Immer nach Hause

&

The Carrier Bag Theory of Fiction / Die Tragetaschentheorie des Erzählens

Gemäß ihrer Tragetaschentheorie ein Sammelsurium von Erzählungen, Gedichten und Berichten über die Traditionen und das Leben einer fiktiven Gruppe von Menschen der Zukunft, die in einem Tal in Kalifornien leben. 

„We have to learn what we can, but remain mindful that our knowledge not close the circle, closing out the void, so that we forget that what we do not know remains boundless, without limit or bottom, and that what we know may have to share the quality of being known with what denies it. What is seen with one eye has no depth.“

Bernhard Weßling


Was für ein Zufall! / What a coincidence!

Über Unvorhersehbarkeit, Entropie, Komplexität und das Wesen der Zeit. Zeigt Zusammenhänge zwischen Zufall und Komplexität, wagt einen neuen Blick auf die Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik. Alles vor dem Hintergrund seiner Berufspraxis als Chemiker, der sich mit Dispersionen beschäftigt hat. Schlägt Entropie als Kriterium für die Nachhaltigkeit von technischen Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels vor.

Marcelo Gleiser


Die unvollkommene Schöpfung
A Tear at the Edge of Creation

Kosmos, Leben und das versteckte Gesetz der Natur

 

Erläutert, warum die Suche nach der (physikalischen) Theorie für Alles ein Irrweg ist. Zeigt auf, dass eine leichte Asymmetrie erforderlich ist, damit irgend etwas passieren kann. Wenn man genau hinschaut, dann gibt es die Symmetrie, auf deren Annahme die Suche nach einer Theorie für Alles beruht, gar nicht.

Frank Niele

Energy - Engine of Evolution

 

Betrachtet alles aus energetischer Perspektive, also von der Entstehung des Universums bis zur Entstehung der Strukturen, die wir heute beobachten. Ich las es parallel zu Fred Spier’s Big History and the Future of Humanity.

Nick Lane 

Der Funke des Lebens - Energie und Evolution / The Vital Question - why life is the way it is

Auch hier wird auf Gradienten, ein leichtes Gefälle (von Energie) verwiesen, damit etwas entstehen kann. Es ist nur eines der vielen populärwissenschaftlichen Bücher darüber wie das Leben entstanden sein könnte.



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