Wie kann man Big History nun neu denken?

erste Überlegungen im Oktober 2025:

Zunächst einmal würde ich den Anspruch aufgeben, eine Universalgeschichte des 21. Jahrhunderts schreiben zu wollen. Wie wir unter dem Punkt KRITIK gesehen haben, ist das ein sehr problematischer Anspruch.

Ebenso würde ich den Anspruch aufgeben, eine strikt wissenschaftliche Ursprungsgeschichte erzählen zu wollen. Wie Pascal Nouvel in seiner Untersuchung zu den vier Arten Ursprungsnarrative zu konstruieren gezeigt hat, ist dieser Anspruch mit gewissen Schwierigkeiten verbunden und Big History, wie es bisher erzählt wird, wird dem auch nicht gerecht. Da es zu sehr vereinfachen muss, um eine „single coherent storyline“ zu erschaffen, eine in sich stimmige Geschichte. Diese mag zwar auf den ersten Blick wirken wie Wissenschaft, basiert aber lediglich auf Wissenschaft. (siehe Ursprungsdiskurse)

Auch „modern“ würde ich nicht mehr verwenden, weil sich in zu vielen Bereichen zeigt, dass die sogenannte Moderne sehr viele Probleme mit sich bringt.

So komme ich zu dem (vorläufigen) Schluss, dass es eine eine zeitgemäße Ursprungsgeschichte sein sollte, die sich auf Wissenschaft, Philosophie, Kunst und weitere Arten der Erkenntnis wie indigenes Wissen und Indigene Weltbilder stützt.

Wenn man nun aber keine Universalgeschichte mehr erzählen will, dann braucht unsere neue Big History einen anderen Fokus. Hier hat mich Werner Bätzings Mensch-Umwelt-Geschichte inspiriert, und so würde ich die Mensch-Umwelt-Beziehung zum Fokus einer neuen Big History machen. Zentrale Fragen wären also: Was ist der Mensch? Was macht die Umwelt des Menschen aus? Denn Umwelt umfasst sowohl Natur als auch Technik. Dann ist da noch die Unterscheidung zwischen Natur und Kultur, die uns so „natürlich“ erscheint. Auch die Frage: Was bedeutet es, ein lebendiges Wesen zu sein? erscheint mir wichtig. Nicht zu vergessen die Frage nach dem guten Leben!


In einem zweiten Schritt wähle ich dann die Literatur aus, auf die ich mich stützen würde - und habe dabei ein VHS Publikum im Blick. Denn man muss auswählen, und die Auswahl bestimmt die Geschichte, die man erzählt. Ich sehe es als eine Art Experiment an. Keinesfalls will ich den Eindruck erwecken, das sei der Weisheit letzter Schluss, oder so und nicht anders sollte man Big History neu denken.



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